Die Gründung von Hamlesch gehört sehr wahrscheinlich auch zur ersten Ansiedlungswelle deutscher Siedler, die zum Schutz der ungarischen Krone in den Jahren 1141-1161 von König Géza II. nach Siebenbürgen gerufen wurden. Erwähnt wird bereits bei den Tatareneinfällen (1242) „Das Städtchen vor dem dunklen Walde“, welches an einem Sonntag im April zerstört wurde und ca. 1 km vom jetztigen Ortskern entfernt liegt.
1309 Unter dem Namen "Omlás" wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt, später dann auch als "Humlesz", "Omlus", "Homlas" oder "Homlosch" (das ungarische Wort omlás bedeutet soviel wie "Rutschung"). Es geht um Zehnt-Streitigkeiten zwischen dem
Weißenburger Kapitel und sächsischen Dekanaten. Der Ortspfarrer Alhelmus ist Mitglied des Mühlbacher Kapitels.
1319 Der Ort gilt als Besitz der Talmescher Gräfen, ist aber in den Folgejahren immer wieder in Besitzstreitigkeiten verwickelt.
1383 Königin Maria schenkt Hamlesch dem Weißenburger Bischof Gobelinus - ebenso die rum. Orte Großdorf/Sălişte, Galusdorf/Galis, Grabendorf/Vale, Budenbach/Sibiel und Krebsbach/.Cacova.
1387 Mircea der Alte, Fürst von Muntenien, nennt sich "Herzog von Hamlesch und Fogarasch". Die nächsten gut 70 Jahre ist das Gebiet Hamlesch fest unter muntenischer Herrschaft. Diese Ansprache wiederholt ...
1456/57 Vlad Ţepeş, vor allem gegen den Thronanwärter Dan, der von König Mathias unterstützt wird.
1460 fällt Vlad zu einem Rachefeldzug in Hamlescher Gebiet ein. Hamlesch selbst wird zerstört, viele Rumänen des Gebietes werden getötet.
1464 Der "Hamlescher Distrikt" ist in den Händen des Adligen Stefan von Héderfája, dem es der König verliehen haben soll.
1467 Der ungarische Reichstag will das Gebiet den bisherigen Herren entziehen und unter Verfügungsgewalt des Königs stellen.
1468 Erlaß des Königs, daß rumänische Hirten sächsisches Gebiet nicht zu betreten haben.
1469 Bestätigung eines Beschlusses der sächs. Nationsuniversität durch den König, wonach die Hamlescher und Fogarascher Rumänen für Weideschädenauf sächs. Gebiet Entschädigung zu leisten haben. Die Eintreibung soll bis hin zur Mobilmachung der Nationsuniversität unterstützt werden. Im Dezember des Jahres wird der Kokelburger Kastellan beauftragt, die Sachsen in den Besitz der Fogarascher und Hamlescher Distrikte einzuführen.
1472 Erneuerung der königl. Schenkung, da rum. Diebe die Urkunde von 1469 angeblich entwendet haben. Die Sachsen von Hermannstadt und den 7 Stühlen sollen diese Gebiete friedlich besitzen. Nun führt das Weißenburger Kapitel die neuen Herren in den Besitz ein.
1483 Erneute Bestätigung der Schenkung. Zwischenzeitliche Ansprüche von Basarab dem Alten und dem Bojaren Udrişte zeigen, daß das Gebiet noch heftig umstritten und nicht sicher in sächsischer Hand war.
1486 Letztmalige urkundliche Erwähnung der Einheit von Hamlesch und den 5 rum. Dörfern gegenüber den Adelsgemeinden Săcel und Orlat. Hamlesch gilt als Marktflecken (oppidum). Erneute Festlegung der Hattertgrenze von 1366 auf dem Hügel "Herberthsgrund“, wo Hamlescher, Sălişter und Săceler Grund zusammentreffen.
1486-1501 Hamlesch wird aus dem Verband der rum. hörigen Dörfer gelöst und eine freie Gemeinde des Herrmannstädter Stuhles.
1494 Aus der Kasse der 7 Stühle erhält Hamlesch Unterstützung für einen Kirchbau. 2 Jahre später erneute Geldzahlung aus dieser Kasse.
1505 Einen Grenzstreit zwischen Hamlesch und Kleinpold entscheidet die Nationsuniversität. Erwähnt werden der Ortsrichter Petrus Hann und die Geschworenen Martin Weiss und Petrus Helwig. In den folgenden 50 Jahren betreffen urkundliche Erwähnungen immer wieder Grenzbegehungen und Hattertstreitigkeiten mit dem Sălişter Stuhl. Grenzzeichen werden aufgestellt. Hamlesch erhält das alte Recht bestätigt, die Herden unentgeltlich in den Sălişter Bergen zu weiden.
1511 Aus einem Buchduck wird erkennbar, daß die Hamlescher Kirche dem Erzengel Michael weiht ist.
1601 Fürst Sigismund Báthori verereinigt sich mit turkischen Truppen bei Hamlesch und zieht gen Mühlbach.
1618 Der Hamlescher Mathias Hefft zündet den Ort an und äschert ihn ein. Er wird des Dorfes verwiesen, sein Hof verkauft.
1631 „... ist die gemein Omlasch vor dem Waldt sampt der Kirchen Thüre und Klocken gantz verbrennet.“
1690 Erwähnung einer Schule.
1701 Errichtung eines Orgelpositivs in der Kirche.
1707 Die Kurutzen zwingen die Hamlescher zur Flucht und zerstören den Ort.
1723 Die unter den Kurutzen verwüstete Orgel wird wiederhergestellt.
1740 Errichtung eines neuen Altars, Bestandeeile des alten aus dem Jahre 1640 werden verwendet.
1753 Zuwanderung württembergischer Emigranten, denen zum Hausbau und Viehkauf ein bescheidener Vorschuß aus der Dorfkasse gewährt wird. Später kommen Zuwanderer aus dem Westen des dt. Reiches. Aus Matrikeln läßt sich auf a. 34 Württemberger, 4 Baden-Durlacher (Leinenweber), 2 Straßburger und 7 kriegsgefangene Preußen schließen. Württembergisch die Namen Feierabend, Eberle und Eilenstein, preußisch der Name Weber.
1759 Unter Pfarrer Petrus Mogesch Indienstnahme der großen Glocke: "Durchs Feuer bin ich geflossen, Johann Tartler hat mich gegossen.
1822 Auf der Nordseite der Kirche wird eine Schule gebaut.
1826 Hattertbegehung zwischen Hamlesch und Großpold seitens des Hermannstädter Magistrates und des Reußmarkter Stuhlamtes.
1836 Die Gebr. Maetz aus Birthälm bauen die einmanualige Orgel mit 10 Registern ein.
1875 Seit dem Sommer besteht Einsturzgefahr, die Kirche wird behördlich gesperrt; die Südwestecke ist besonders gefährdet. Abtragung des Daches; vor dem Pfarrhaus wird in nur 10 Wochen eine Holzkirche errichtet.
Generalkirchenvisitation durch Bischof G. D. Teutsch. Er muß feststellen, daß in der Bruderschaften etliche des Lesens und Schreibens Unkundige sind - bei den Mägden sei es besser bestellt. Die visitierte Schule, aus 2 Gebäuden bestehend, bezeichnet der Bischof als ,,zu klein, zu niedrig, zu lichtlos“.
1897- 1898 Eine neue Saalkirche in neoromanischem Stil unter Arch. H. Eder und Baumeister Fr. Königer entsteht. Verantwortliche in der Gemeinde sind: Pfr. H. Graeser, Pred. G. Hutter; Kurator G. Weber, Kirchenväter G. Buortesch und Joh. Sallmen; Rector K Winkler, Lehrer M. Kloos; Richter M. Göbbel und Notär Jos. Finger. An den 4 Ecken des Baus kleinere Türme im Stil romantischer mittelalterlicher Dome, im Westen ein 50 m hoher Glockenturm mit einer Turmuhr. Der Kirchraum erhält eine Tafeldecke; auch die gesamte Inneneinrichtung wird erneuert. Umbau der Maetz-Orgel durch Franz Resch aus Hermannstadt.
1899 Bischof F. Müller weiht die neue Kirche ein.
1902 Anstelle der alten, Bau einer neuen, stockhohen evangelischen Schule.
Anfang des Jahrhunderts wandern etliche Familien aus nach Nordamerika. 33 Personen spenden 1923 zur Wiederbeschaffung der beiden im 1. Weltkrieg abgegebenen Glocken Lei 77.500.
1925 Für den Bau eines evangelischen Gemeindehauses kommt aus Cleveland/Ohio eine Spende von Lei 59.000.
1936 Renovierung der Kirche; das Schiff wird mit 4 schweren Schlüsseln beidseitig des Turmes zusammengezogen und verankert.
1937 Die Gemeinde ist sehr volkreich und hat verhätnismäßig wenig Grund, so daß ein großer Teil der Hamlescher Jugend in Hermannstadt arbeitet. Sie veranstaltet dort einen „Hamlescher Abend“, aus dessen Reingewinn sie der Gemeinde ein Taufglöcklein spendet.
1940 Ein Erdbeben beschädigt die Kiche schwer.
1942 Umbau der Kirche: Die um den Chor befindliche Sakristei wird abgetragen, im Kirchraum werden drei Pfeilerpaare eingebaut und durch Rundbögen verbunden.
1970 In der Gemeinde leben 1213 Evangelische.
1990 Nach Sturz N. Ceauşescus massive Auswanderung. Es sind am 1786: 694 1910: 1694 1940: 1787 1990: 674 1991: 239 1995: 53 1998: 41 Evangelische eingeschrieben.
1994 Gemeinsame kirchliche Betreuung der Geimeinden Hamlesch, Großau, Neppendorf und Reußdörfchen/Kleinscheuern.
1998 Gemeindefest zum 100-jährigen Jubiläum der neuen Kirche.
2006 Um tiefgreifendere Schäden an der Kirche zu vermeiden wird das Dach der Kirche und des Turmes renoviert. Durch eine Spendenaktion initiiert durch Krich Michael und Georg Gottschling kommt das benötigte Geld zusammen. zum Artikel in der Siebenbürger Zeitung
Quellen:
Siebenbürger.de Wikipedia Heimatbuch der Gemeinde Hamlesch von Georg Gottschling: „Der Blick in die Vergangenheit“. Zusammenfassung von Pfr. Dr. Egbert Schlarb Großau „Kleine Chronik der Gemeinde Hamlesch“. |