Renovierung der Hamlescher Kirche erfolgreich abgeschlossen Drucken
Geschrieben von: Michael Weber   

Von der Notwendigkeit einer Renovierung der Hamlescher Kirche wurde bereits 2005 in dieser Zeitung berichtet. Insbesondere der 50 Meter hohe Glockenturm war stark betroffen. Im Herbst 2005 wurden die Hamlescher Landsleute zu einer Spendenaktion aufgerufen.
In ganz kurzer Zeit gingen 22 000 Euro auf das eingerichtete Spendenkonto ein. Noch in demselben Herbst

reisten Georg Binder, 235, Michael Weber, 337, und Michael Krich, 95, nach Hamlesch und erneuerten im oberen Teil des Glockenturmes die kaputten Holztreppen, die den Belastungen der geplanten Renovierungsarbeiten nicht Stand gehalten hätten. 2006 wurde mehrmals nach Siebenbürgen gereist, um Material, Arbeitskräfte und deren Unterkunft zu organisieren.

Leider stellte man fest, dass auch das 50 Meter lange Kirchenschiff sowie die kleineren Türme undichte Stellen hatten. Also entschloss man sich, die Hamlescher Landsleute zu einer weiteren Spende aufzurufen. Es gingen nochmals 4 000 Euro ein. Georg Gottschling übernahm die Finanzverwaltung. Es wurden 500 qm Falzonat-Blech, 6 000 Dachziegeln und das nötige Verbindungsbaumaterial gekauft. Acht Bauarbeiter waren an diesen schwierigen und nicht gefahrlosen Renovierungsarbeiten tätig. Zum besseren Ablauf des Regen- und Schneewassers wurde speziell zugeschnittenes Blech samt Halterungen, Schrauben, Firstziegeln vom Arbeitgeber des Andreas Weber, 228, gespendet. Sein Bruder Michael setzte 2008 die Turmuhr wieder in Gang. Im September 2008 reisten Michael Krich, 95, und Michael Weber, 384, mit einem zusammenklappbaren zwölf Meter hohen Gerüst nach Hamlesch. Sie reinigten die Regenabflussecken und sägten einige große Äste der Kastanien ab, um weitere Schäden des Kirchdaches zu verhindern. Zweitrangige Schäden an der Kirche sind noch vorhanden, verursachen aber keinen Verfall des Gebäudes, z.B. zerbrochene oder fehlende Fensterscheiben.
Frisch renovierte Kirche mit Glockenturm in Hamlesch. Foto: M. Kirch
Es sei hervorzuheben, dass die letztgenannten Männer und deren Familien keine Mitglieder der Evangelischen Kirche zu Hamlesch sind oder waren. Sie sind Mitglieder der Freikirchlichen Glaubensgemeinschaft. Ich fragte M. Krich, den Initiator dieser Renovierung, was ihn bewogen habe, so viel Interesse an der Kirche zu haben, die er eigentlich nie genutzt hat. Er antwortete: „Auf das riesige Wahrzeichen des Dorfes waren wir alle stolz. Die Kirchenglocken luden auch uns zum Gebet ein. In dem Gotteshaus beteten und beten heute noch Menschen zu demselben Gott, zu dem ich selbst auch bete. Übrigens waren meine Vorfahren an dem teuren Bau auch beteiligt. Sogar die Turmuhr, wo früher kaum einer eine Handuhr hatte, diente als wertvolles Instrument unserer Disziplin.“

In der Tat hat in Hamlesch die Ökumene der verschiedenen Religionen schon immer geklappt. Heute noch mehr denn je. Dieser Bericht gilt als Information und als großes Dankeschön an alle Spender und die Menschen, die sich und ihre wertvolle Freizeit für diese ehrenvolle Sache geopfert haben. Einen besonderen Dank an den derzeitigen Hamlescher Kirchenkurator Andreas Krech. Er war dauernd mit Rat und Tat im Einsatz. Die Hamlescher Landsleute sind sehr dankbar und freuen sich, dass diese Renovierungsmaßnahmen getroffen und erfolgreich abgeschlossen sind.

Baufachleute bestätigtem, dass die Renovierung gewissenhaft und fachmännisch durchgeführt worden ist. Wir sind es unseren Vorfahren schuldig, dieses imposante Denkmal zu pflegen und in Ehren und Treue zu bewahren.

Agnetha Feierabend

 

Quelle: Siebenbuerger.de